Immer mehr Patienten leiden an Netzhauterkrankungen, bestätigt Augenarzt aus Mainz
MAINZ. Die Fallzahlen von Patienten mit altersbedingter Makuladegeneration (AMD) steigen. Das kann auch Dr. Thomas Kauffmann bestätigen. Der Augenchirurg erklärt die Verlaufsformen: „Die trockene AMD wird von einer feuchten Form unterschieden. Bei der trockenen Form kommt es zur Ablagerung von Stoffwechselprodukten des Sehvorgangs in der Makula. Diese sogenannten Lipofuscin-Ablagerungen sind als Drusen an der Netzhaut sichtbar. Bei der feuchten Form kommt es zu einer Gefäßeinsprossung unter und in die zentrale Netzhaut. Es können Ödeme und Blutungen entstehen. Das Sehvermögen wird bei der feuchten Makuladegeneration unter Umständen sehr schnell schlechter.“
In seiner augenärztlichen Gemeinschaftspraxis wird die feuchte AMD mit der IVOM behandelt. IVOM steht für intravitreale operative Medikamenteneingabe. Dabei wird ein sogenannter VEGF Wachstumshemmer direkt in den Glaskörper des Auges injiziert. Der Gutenberg-Gesundheitsstudie der Universitätsmedizin Mainz zufolge ist die altersbedingte Makuladegeneration die häufigste Augenerkrankung in Deutschland. Rund sieben Millionen Menschen befinden sich danach in Frühstadien der Krankheit. Bei 480.000 Patienten ist die Augenerkrankung bereits fortgeschritten. Die Universitätsmedizin Mainz beruft sich dabei auf Daten von mehr als 15.000 Probanden, die seit 2007 in die Studie eingeschlossen sind. Die Zahlen gelten als verlässlich und repräsentativ.
Augenarzt in Mainz erklärt steigende Fallzahlen von AMD Patienten, die mit IVOM behandelt werden
Mehr Patienten mit AMD, wie erklärt sich der Mainzer Augenarzt Dr. med. Thomas Kauffmann diese Entwicklung? „Die Menschen leben länger und werden älter. Mit zunehmendem Lebensalter häufen sich altersbedingte Erkrankungen. Davon sind auch die Augen nicht ausgenommen. Die demographische Entwicklung ist deshalb ein naheliegender Erklärungsansatz für die steigende Zahl an Patienten mit AMD“, beschreibt der Augenarzt, der gemeinsam mit Dr. med. Jutta Kauffmann und Dr. med. Stefan Breitkopf auf eine langjährige Erfahrung in der Behandlung von AMD mit der IVOM zurückblickt. Dabei führen die Augenärzte die IVOM ambulant ihn ihrer Partnerklinik, der „Tagesklinik am Brand“ durch. Die nötigen Kontrolluntersuchungen finden in der Praxis der Mainzer Augenärzte statt. Ziel ist es, den Fortschritt der Krankheit zu stoppen und zu kontrollieren. Denn bei ungebremstem Verlauf der feuchten AMD gehen Sehzellen zugrunde. Im schlimmsten Fall kann es zur Erblindung durch Blutungen unter und in die Netzhaut kommen.
Wie beeinflusst die AMD die visuelle Lebensqualität?
In den Industriestaaten gilt die AMD als die häufigste Ursache für eine schwere Sehbehinderung oder eine Erblindung bei Menschen mit einem Lebensalter über 50 Jahre. Denn die AMD zieht die Makula in Mittleidenschaft. Das ist der Bereich der Netzhaut, der als die Stelle des schärfsten Sehens beschrieben wird. Diese wird auch als Fovea bezeichnet. Hier befinden sich die meisten Fotorezeptoren. Dabei handelt es sich um die empfindlichsten Sinneszellen des Auges. Sie sorgen für die scharfe Wahrnehmung von Farben und Bildern. Über die darunter liegenden Netzhautschichten werden die Fotorezeptoren ernährt. Zudem transportieren sie Abbauprodukte des Stoffwechsels ab. Mit zunehmendem Lebensalter kann sich der Stoffwechselprozess verändern. Es kann zu Ablagerungen kommen, in deren Folge eine AMD entstehen kann.