Das trockene Auge / Sicca Erkrankung

Das trockene Auge, oder auch „Sicca-Syndrom“, gilt als eine der häufigsten Augenerkrankungen weltweit. Allein in Deutschland leiden mittlerweile ca. 15. Millionen Menschen unter trockenen Augen. Aufgrund der wachsenden und zunehmend älteren Bevölkerung sowie der Veränderungen in unserem Lebensstil wird die Zahl der Betroffenen weiter ansteigen.

Das trockene Auge - Welche Symptome macht das trockene Auge?

Trockenheit, Brennen, Jucken und paradoxerweise – tränende Augen sind typische Symptome des trockenen Auges. Betroffene haben häufig Probleme beim Tragen von Kontaktlinsen oder klagen über Lichtempfindlichkeit. Oft schwankt die Sehschärfe, die Auge sind empfindlich und fühlen sich müde an. Stellenweise sind sie vor allem am Abend gerötet.

Das trockene Auge kann aber auch ernstere Komplikationen wie beispielsweise Infektionen, Liddrüsenentzündungen oder Hornhautgeschwüre verursachen.
Viele Patienten greifen viel zu lange zur Selbstmedikation. Die Ursache der Symptome wird dadurch allerdings nicht behandelt. Später kann dies eine dauerhafte Beeinträchtigung des Sehvermögens zur Folge haben.

Das trockene Auge - Aufbau des Tränenfilms

Der Tränenfilm besteht aus drei Schichten (Phasen)

    1. Der äußeren fetthaltigen Schicht bzw. Lipidphase
    2. Der mittleren wässrigen Schicht/Phase
    3. Der hornhautnahen eiweißhaltigen Schicht oder Mucinphase

     

Das trockene Auge - Ursachen

Das Syndrom des trockenen Auges gilt als „multifaktorielle“ Erkrankung der Augenoberfläche, d.h. der eine Grund für die Erkrankung lässt sich nicht ausmachen.

Auslöser für trockene Augen sind einerseits eine mangelnde Produktion der Tränenflüssigkeit bzw. andererseits eine zu starke Verdunstung des Tränenfilms. Der für das Auge so wichtige Tränenfilm ist gestört und es kommt zu Augensymptomen wie oben beschrieben. Diese können dann einhergehen mit Entzündungen und Schädigungen der Augenoberfläche. Es entsteht ein schwer zu durchbrechender Teufelskreis.

Am häufigsten fehlt die fetthaltige- oder Lipidschicht. Sie wird von den sogenannten Meibom Drüsen der Lidränder produziert. Die Meibom-Drüsen-Dysfunktion (MDD) ist die Hauptursache des evaporativen trockenen Auges, dem häufigsten Subtyp des Syndroms des trockenen Auges.

Die verringerte Bildung der Meibom-Lipide sorgt für ein Ausdünnen der Lipidschicht des Tränenfilms mit resultierender Tränenfilminstabilität, erhöhter Verdunstungsrate der anderen Tränenfilmschichten und in Folge zu den Symptomen des trockenen Auges.

Der natürliche Alterungsprozess, insbesondere die Menopause, Krankheiten, die die Tränenproduktion beeinträchtigen können, z. B. Sjögren-Syndrom, rheumatoide Arthritis und Kollagen- Gefäßerkrankungen sind bekannte Ursachen.

Aber auch häufige virale und bakterielle Bindehautentzündungen kommen als Auslöser infrage. Umweltbedingte Einflüsse, wie Rauch, Wind und trockenes Klima können die Verdunstung (Evaporation) der Tränen verstärken und Symptome des trockenen Auges verursachen.

Auch unregelmäßiges Blinzeln, ein unvollständiger Lidschluss sowie Operationen am Auge kommen als Ursache infrage.

Die Behandlung mit Arzneimitteln wie Antihistaminika, Blutdruckmedikamenten, oder Antidepressiva und Chemotherapeutika können die Tränenproduktion verringern.

Das trockene Auge - Diagnose

Die Diagnose des trockenen Auges erfolgt anders als früher durch umfangreiche Augenuntersuchungen. Schwerpunkt der Untersuchungen ist hierbei die Auswertung der Quantität und Qualität der Tränenflüssigkeit. Wir empfehlen folgende Tests (IDRA Tränenfilmdiagnostik)

  • Untersuchung des äußeren Auges, einschließlich Lidstruktur und Blinzel-Frequenz.
  • Untersuchung von Augenlidern und Hornhaut mit hellem Licht und Vergrößerung.
  • Messung der Tränenquantität und -qualität, auf der Suche nach pathologischen Veränderungen.

Das trockene Auge - Behandlungsmöglichkeiten

  • Behandlung mit Tränenersatzflüssigkeit
  • Mechanische Lidrandreinigung und Expression der Meibom Drüsen
  • Steroidhaltige bzw. immunsuppressive Augentropfen
  • Tränenwegsverschluss mit punctum plugs
  • Eye-Light – Behandlung oder IPL Behandlung
  • Verwendung eines Kaltverneblers zur Befeuchtung der Luft
  • Viel Wasser trinken
  • Lidrandpflege mit Wärmekompressen
  • Gesunde und ausgewogene Ernährung

Trockene Augen: Vorbeugung und Alltagstipps bei Sicca Syndrom

Immer häufiger entwickeln Menschen trockene Augen. Ziel Zahl der Betroffenen hat sich in den zurückliegenden 15 Jahren mehr als verdreifacht. Männer sind seltener betroffen als Frauen. Dabei ist es leicht vorzubeugen, damit trockene Augen gar nicht erst entstehen. Ein paar einfache Verhaltensregeln können vor der Sicca-Erkrankung schützen. Das A und O ist genügend Schlaf, damit sich die Augen ausreichend erholen können. Erholung spielt auch bei der Bildschirmarbeit eine Rolle: Öfter mal Pausen einlegen, regelmäßig blinzeln und für eine gute Ausleuchtung des Bildschirms sorgen, um Blendungen zu vermeiden – das schont die Augen und trägt zur Vorbeugung von trockenen Augen bei.

Augenschonend ist es zudem, Klimaanlagen und Lüfter abzuschalten und einen direkten Luftstrom auf das Auge zu umgehen. Wie bei vielen Erkrankungen spielt auch bei trockenen Augen das Rauchen eine Rolle. Also am besten nicht rauchen und Zigarettenrauch im Umfeld meiden. Wenn doch ein Reiz am Auge entsteht, nicht reiben, sondern blinzeln. Gut gegen trockene Augen hilft auch regelmäßiges Lüften, also Fenster öffnen und dabei den direkten Luftzug ins Gesicht vermeiden – ob zuhause oder im Büro und auch im Auto. Sorgen Sie zudem für ausreichend Flüssigkeitszufuhr durch regelmäßiges Trinken, am besten einfach Wasser. Sonnenschutz ist ebenfalls ein wichtiges Thema, wenn es um die Augengesundheit geht, idealerweise mit einer Sonnenbrille vom Optiker, die auf Ihre Augen und Ihre visuellen Einschränkungen hin angepasst wurde.

Ernährung und trockenes Auge

Auch mit einer gesunden, ausgewogenen Ernährung können Sie dazu beitragen, trockene Augen bzw. eine Sicca-Erkrankung zu vermeiden. Wie schon geschildert, spielt eine hohe Flüssigkeitszufuhr bei der Prävention trockener Augen eine Rolle. Denn die Flüssigkeitsaufnahme, aber auch die Ernährung haben Einfluss auf die Menge und die Qualität des Tränenfilms. Sind die Augen trocken, kann dies entzündliche Prozesse fördern. Viel buntes Gemüse oder Meeresfisch liefern Vitamine und Radikalfänger, außerdem natürliche Farbstoffe, die dem Auge als Lichtschutz dienen. Omega-3-Fettsäuren fördern die Produktion von entzündungshemmenden Stoffen durch das Immunsystem und tragen so zu einem gesunden und stabilen Tränenfilm bei.

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