Das Syndrom des trockenen Auges gilt als „multifaktorielle“ Erkrankung der Augenoberfläche, d.h. der eine Grund für die Erkrankung lässt sich nicht ausmachen.
Auslöser für trockene Augen sind einerseits eine mangelnde Produktion der Tränenflüssigkeit bzw. andererseits eine zu starke Verdunstung des Tränenfilms. Der für das Auge so wichtige Tränenfilm ist gestört und es kommt zu Augensymptomen wie oben beschrieben. Diese können dann einhergehen mit Entzündungen und Schädigungen der Augenoberfläche. Es entsteht ein schwer zu durchbrechender Teufelskreis.
Am häufigsten fehlt die fetthaltige- oder Lipidschicht. Sie wird von den sogenannten Meibom Drüsen der Lidränder produziert. Die Meibom-Drüsen-Dysfunktion (MDD) ist die Hauptursache des evaporativen trockenen Auges, dem häufigsten Subtyp des Syndroms des trockenen Auges.
Die verringerte Bildung der Meibom-Lipide sorgt für ein Ausdünnen der Lipidschicht des Tränenfilms mit resultierender Tränenfilminstabilität, erhöhter Verdunstungsrate der anderen Tränenfilmschichten und in Folge zu den Symptomen des trockenen Auges.
Der natürliche Alterungsprozess, insbesondere die Menopause, Krankheiten, die die Tränenproduktion beeinträchtigen können, z. B. Sjögren-Syndrom, rheumatoide Arthritis und Kollagen- Gefäßerkrankungen sind bekannte Ursachen.
Aber auch häufige virale und bakterielle Bindehautentzündungen kommen als Auslöser infrage. Umweltbedingte Einflüsse, wie Rauch, Wind und trockenes Klima können die Verdunstung (Evaporation) der Tränen verstärken und Symptome des trockenen Auges verursachen.
Auch unregelmäßiges Blinzeln, ein unvollständiger Lidschluss sowie Operationen am Auge kommen als Ursache infrage.
Die Behandlung mit Arzneimitteln wie Antihistaminika, Blutdruckmedikamenten, oder Antidepressiva und Chemotherapeutika können die Tränenproduktion verringern.