Glaskörpertrübung: Wenn der Patient durch „fliegende Mücken“ gestört wird
MAINZ. Der Glaskörper befindet sich in der hinteren Augenkammer und füllt sie zu rund zwei Dritteln aus. Er hält den Augapfel stabil und enthält eine gallertartige, glasklare Masse. Bei einer Glaskörpertrübung trübt sich diese Masse ein – Kollagenfasern, die sich durch den Glaskörper ziehen, verändern sich. Diese „Trübung“ kann bereits im Jugendalter beginnen und verläuft schleichend. Die Veränderungen treten bei den Betroffenen unterschiedlich stark auf und schreiten unterschiedlich schnell fort.
Wie können Betroffene feststellen, dass sie unter einer Glaskörpertrübung leiden?
Die Trübung des Glaskörpers entsteht, wenn der Glaskörper schrumpft. Kollagenfasern im Glaskörper verklumpen dabei. Zahlreiche Menschen leben mit dieser Beeinträchtigung. Die visuelle Einschränkung ist Augenärzten zufolge keine Erkrankung im eigentlichen Sinne, die eine Therapie unbedingt erfordert. Sie kann jedoch die Lebensqualität der Betroffenen stark beeinträchtigen. Aufgrund ihres Erscheinungsbildes werden Glaskörpertrübungen auch als „fliegende Mücken“ oder „Mouches volantes“ bezeichnet. Kurzsichtige Patienten nehmen sie früher wahr als normalsichtige Menschen. Der Patient sieht grau-schwarze Schatten im Sichtfeld. Die Wahrnehmungen können an Mücken, Kaulquappen, Haarsträhnen oder abstrakte Gebilde erinnern. Zumeist schildern die Betroffenen schillernde Bewegungen vor den Augen. Mitunter scheinen die Schatten dem Patienten mit dem Wechsel der Blickrichtung zu folgen.
Wie kann der Augenarzt eine Glaskörpertrübung diagnostizieren?
Patienten nehmen eine Glaskörpertrübung mit unterschiedlicher Intensität wahr. Während bei einigen Patienten die Lebensqualität und das Sehvermögen stark eingeschränkt sind, fühlen sich andere Patienten kaum oder überhaupt nicht beeinträchtigt.
Um eine Glaskörpertrübung festzustellen, führt der Augenarzt umfassende Untersuchungen durch. In einem Anamnesegespräch befragt er den Patienten zunächst zu
- seiner individuellen Krankengeschichte
- bereits durchgeführten Behandlungen an den Augen
- bekannten Erkrankungen wie Autoimmunerkrankungen oder Stoffwechselstörungen
- regelmäßige Einnahme von Medikamenten.
Der Arzt bestimmt die Sehschärfe und misst den Augeninnendruck. Er führt ggf. einen Netzhautscan durch und kann zusätzlich ein Spaltlampenmikroskop zur Untersuchung verwenden. Zumeist kann der Augenarzt die Beeinträchtigung eindeutig erkennen.