Kurzsichtigkeit

Kurzsichtigkeit – medizinisch als Myopie bezeichnet – ist eine weit verbreitete Form der Fehlsichtigkeit. Sie äußert sich folgendermaßen: Betroffene sehen nahe Objekte scharf, entfernte dagegen verschwommen. Ursache ist meist ein zu langer Augapfel oder eine zu starke Brechkraft der Linse, wodurch Lichtstrahlen vor statt direkt auf der Netzhaut gebündelt werden. Die Sehstärke wird in Dioptrien (dpt) gemessen, Kurzsichtigkeit beginnt ab etwa –0,5 dpt.

Kurzsichtigkeit kann vererbt oder durch Umweltfaktoren wie übermäßige Naharbeit (z. B. am Bildschirm oder am Smartphone) begünstigt werden. Tageslicht und Bewegung haben eine schützende Wirkung – Kinder, die viel im Freien spielen, entwickeln seltener eine Myopie.

Typische Anzeichen sind unscharfes Sehen in der Ferne, häufiges Blinzeln oder Zusammenkneifen der Augen. Straßenschilder, Schultafeln oder Gesichter werden erst spät erkannt. Begleitsymptome können Augenbrennen, Kopfschmerzen und Konzentrationsprobleme sein.

Ein Sehtest beim Augenarzt oder Optiker liefert eine zuverlässige Diagnose. Dabei wird die Sehschärfe geprüft und die Brechkraft des Auges bestimmt. Bei Kindern wird die Myopie oft erst in der Schuleingangsuntersuchung erkannt.

Kurzsichtigkeit lässt sich mit Brillen oder Kontaktlinsen ausgleichen. In bestimmten Fällen können operative Verfahren wie laserchirurgische Eingriffe (LASIK, PRK, Smile Verfahren) und refraktive Intraokularlinsenverfahren (ICL, IOL) infrage kommen. Bei starker Myopie (ab –6 dpt) sind regelmäßige augenärztliche Kontrollen wichtig, um Folgeschäden wie Netzhautablösungen frühzeitig zu erkennen.

Kurzsichtigkeit bei Kindern beginnt meist im Schulalter und schreitet bis ins junge Erwachsenenalter fort. Eltern sollten auf frühe Sehtests achten und ihre Kinder zu Aktivitäten im Freien motivieren – das kann das Risiko reduzieren, kurzsichtig zu werden. Wurde eine Brille verordnet, sollten die Eltern das Kind dazu anhalten, diese auch zu tragen.

Weitsichtige sehen ferne Objekte oft gut, haben aber Probleme in der Nähe. Bei starker Weitsichtigkeit können sie in allen Entfernungen nur unscharf sehen. Auch dann können Brillen oder Kontaktlinsen helfen.

Neben Brillen, Kontaktlinsen und Laserbehandlungen stehen heute auch moderne https://www.augenaerzte-mainz.de/linsenimplantation/Linsenimplantate zur Verfügung, die bei bestimmten Formen von Fehlsichtigkeit eine gute Alternative bieten können.

• ICL (Implantierbare Collamer-Linse): Für Menschen mit mittlerer bis höherer Kurzsichtigkeit (ab ca. –2 Dioptrien), bei denen eine Laserkorrektur (LVC) nicht geeignet ist, kann die ICL eine Lösung sein. Die flexible Kunstlinse wird dauerhaft in das Auge eingesetzt – zusätzlich zur körpereigenen Linse – und korrigiert die Fehlsichtigkeit zuverlässig, ohne das Auge dauerhaft zu verändern.
• IPCL (Implantable Phakic Contact Lens): Für Menschen zwischen etwa 45 und 60 Jahren mit beginnender Alterssichtigkeit (Presbyopie) ist die IPCL eine neuere Option. Sie kann helfen, das Sehen in der Nähe zu verbessern und die Abhängigkeit von einer Lesebrille zu verringern.

Beide Verfahren sind minimalinvasiv und stellen eine effektive Ergänzung zu den klassischen Korrekturmethoden dar. Eine individuelle augenärztliche Beratung klärt, ob eine Implantation infrage kommt. Sprechen Sie uns gerne dazu an.

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