Was sind Mouches Volantes? Antworten vom Augenarzt in Mainz
Der Begriff Mouches Volantes kommt aus dem Französischen und bedeutet „fliegende Mücken“. Medizinisch handelt es sich um sogenannte Glaskörpertrübungen, die sich im Auge bewegen und als Punkte, Fäden, Ringe oder Spinnweben wahrgenommen werden. Viele Betroffene beschreiben diese auch als Floater im Auge oder Glaskörperflocken. Besonders auffällig sind sie beim Blick auf helle Flächen wie Himmel, ein Monitor oder eine weiße Wand.
Ursachen: Warum entstehen Mouches Volantes?
Die Hauptursache von Mouches Volantes ist eine Veränderung des Glaskörpers. Dabei handelt es sich um eine gelartige Substanz, die den Augapfel füllt. Mit zunehmendem Alter schrumpft der Glaskörper und löst sich teilweise von der Netzhaut ab. Dabei können sich Kollagenfasern verklumpen, die Schatten auf die Netzhaut werfen – das Gehirn interpretiert diese als bewegte Objekte.
Weitere Ursachen können sein:
- Altersbedingte Veränderungen (häufig ab dem 50. Lebensjahr)
- Kurzsichtigkeit
- Diabetes mellitus
- Operationen am Auge, z. B. bei Grauem Star
- Entzündungen oder Blutungen im Glaskörper
- Seltener: Netzhautrisse oder -ablösungen
Auch Stress kann die Wahrnehmung verstärken. Studien zeigen, dass Mouches Volantes und Stress sich gegenseitig beeinflussen können. Der Zusammenhang: Innere Anspannung lenkt die Aufmerksamkeit auf die Sehstörungen.
Symptome: Wie äußern sich Mouches Volantes?
Typische Beschwerden sind:
- Wahrnehmung von schwebenden Flecken, Linien oder Punkten im Blickfeld
- Bewegungen im Sichtfeld beim Augenrollen
- Stärkere Sichtbarkeit bei hellem Hintergrund
- Verschwinden oder Verblassen, wenn man versucht, sie direkt zu fixieren
Meist sind Mouches Volantes harmlos. Treten sie jedoch plötzlich in großer Zahl auf und werden von Lichtblitzen oder Schatten begleitet, sollte sofort ein Augenarzt aufgesucht werden, denn es kann sich auch um eine Netzhautablösung handeln.
Diagnose beim Augenarzt
Der Augenarzt stellt Fragen zur Krankengeschichte und untersucht die Augen gründlich. Er prüft die Sehschärfe und untersucht den Glaskörper und den Augenhintergrund (Netzhaut). Somit lassen sich Netzhautdefekte oder Blutungen ausschließen. So lässt sich zuverlässig abgrenzen, ob es sich um harmlose Glaskörpertrübungen oder um eine behandlungsbedürftige Ursache handelt.
Behandlungsoptionen
In den meisten Fällen ist eine Glaskörpertrübung nicht behandlungsbedürftig. Auge und Gehirn gewöhnen sich an die Veränderungen, das Gehirn blendet die Störungen zunehmend aus.
Wenn die Beschwerden jedoch stark belasten, gibt es zwei Therapieoptionen:
- Vitrektomie: Operative Entfernung des Glaskörpers, jedoch mit Risiken wie Blutungen Grauer star Bildung oder Netzhautschäden und -Abslösungen.
- Laser-Vitreolyse: Zerstörung der Glaskörperflocken mit Laserlicht. Dieses Verfahren ist ambulant durchführbar.
Augenarzt Dr. med. Thomas Kauffmann aus Mainz berichtet: Wir machen gute Erfahrungen mit der Laser-Vitreolyse. Patientinnen und Patienten, die die Glaskörpertrübung als extrem störend und belastend empfinden, können nach dem Eingriff von einer neuen visuellen Lebensqualität profitieren. Wichtig ist die augenärztliche Abklärung, besonders wenn Beschwerden plötzlich und stark auftreten. Wer unter anhaltenden Floatern leidet, sollte die eine individuellen Behandlung mit seinem Augenarzt besprechen.“