Ursachen, Symptome und Behandlung der häufigsten Erkrankungen
Mit zunehmendem Alter verändert sich der Körper – folglich auch das Auge. Während eine gewisse Abnahme der Sehschärfe (Alterssichtigkeit) normal ist, können auch ernsthafte Netzhauterkrankungen im Alter auftreten. Diese Erkrankungen beeinträchtigen nicht nur das Sehvermögen, sondern können unbehandelt zur Erblindung führen.
Was sind Netzhauterkrankungen?
Die Netzhaut (Retina) ist eine dünne Gewebeschicht im hinteren Teil des Auges. Sie wandelt Lichtreize in Nervenimpulse um. Diese werden über den Sehnerv ans Gehirn weitergeleitet. Erkrankungen der Netzhaut entstehen häufig durch altersbedingte Veränderungen. Dazu gehören Durchblutungsstörungen oder chronische Grunderkrankungen wie Diabetes.
Zu den häufigsten Netzhauterkrankungen zählen:
- Altersbedingte Makuladegeneration (AMD): Schädigt die Makula, den Bereich des schärfsten Sehens. Erste Symptome sind verschwommenes Sehen und Verzerrungen.
- Diabetische Retinopathie: Durch hohe Blutzuckerwerte werden kleine Blutgefäße geschädigt, was zu Blutungen und Flüssigkeitseinlagerungen in der Netzhaut führen kann.
- Netzhautablösung: Dabei löst sich die Netzhaut von der darunterliegenden Aderhaut – ein akuter Notfall, der sofort behandelt werden muss.
Ursachen und Symptome im Überblick
Die Ursachen von Netzhauterkrankungen im Alter sind vielfältig. Neben dem natürlichen Alterungsprozess spielen auch Risikofaktoren wie Rauchen, Bluthochdruck, Diabetes, Übergewicht oder genetische Veranlagung eine Rolle. Auch Augenoperationen, Verletzungen oder starke Kurzsichtigkeit können die Netzhaut schwächen.
Die Symptome entwickeln sich häufig schleichend. Warnsignale sind:
- Verschwommenes oder verzerrtes Sehen
- Schwierigkeiten beim Erkennen von Kontrasten
- Wahrnehmung von Flecken oder „Mouches Volantes“ im Gesichtsfeld
- Lichtblitze oder ein Schatten, der sich über das Sichtfeld legt
- Zunehmende Einschränkung des Gesichtsfeldes (Tunnelblick)
Treten solche Symptome plötzlich auf, ist sofort ein Augenarzt aufzusuchen. Besonders eine Netzhautablösung kann ohne schnelle Behandlung zur dauerhaften Erblindung führen.
Diagnose, Behandlung und Vorsorge
Die Diagnose erfolgt durch eine augenärztliche Untersuchung mit Pupillenerweiterung, Bildgebung oder Ultraschall. Je nach Erkrankung gibt es verschiedene Therapien: Medikamente, Lasertherapie, Injektionen in das Auge oder chirurgische Eingriffe. Bei fortgeschrittener AMD oder diabetischer Retinopathie helfen zudem Sehhilfen, um den Alltag zu erleichtern.
Entscheidend ist die Vorsorge. Regelmäßige Kontrolluntersuchungen beim Augenarzt ab dem 40. Lebensjahr – bei Risikopatienten auch früher – können dazu beitragen, Erkrankungen rechtzeitig zu erkennen und das Sehvermögen länger zu erhalten.



